Donnerstag, 20. März 2014

Frühling für das Pferd


Nach dem Winter kennen viele Menschen das Phänomen der „Frühjahrsmüdigkeit“. Die Tage werden länger und die wärmenden Sonnenstrahlen machen zwar Lust auf mehr Bewegung im Freien, aber der Körper ist noch träge und wir fühlen uns schlapp und müde.
Auch bei unseren Vierbeinern beobachten wir öfters Trägheit, Müdigkeit.
Aus Sicht der chinesischen Medizin ist der Frühling die Jahreszeit des "Holz-Elementes". Die zugehörigen Organe Leber und Galle haben es meistens schwer, unsere Energie (und die der Vierbeiner) in Bewegung zu bringen und für Aufbruchsstimmung und Dynamik zu sorgen. Der Grund ist, dass in unserer heutigen Zeit im Winter nicht die eigentlich erforderliche Ruhe und der „Rückzug“ gegeben ist, um die Energie zu bewahren und aufzutanken.


Wie helfe und unterstütze ich meine Vierbeiner in dieser Zeit ?


Im Element "Holz" gilt es, die Yang-Kräfte, die nach der yinbetonten Winterzeit am Wachsen sind, zu stärken. Stress durch Giftstoffe oder zu viel Druck und Anspannung im Alltag belasten Leber und Holzenergie besonders. Von den äußeren Einflüssen ist es vor allem der Wind, der die Leber schädigt.
Ich achte besonders darauf, die Pferde von unnötigem Stress zu befreien - pferdegerechte Freizeit (Bewegung und Fressen mit Freunden an der frischen Luft), entspannende "Massagen", Meridianarbeit und Kräuterkuren. All das kann im Frühling unterstützen.

Die Lebensweise der Pferde im Frühling


"Früh aufstehen, früh schlafen gehen" und viel an der frischen Luft bewegen stärkt die Holzenergie. Entspannte Schrittausritte am langen Zügel - das lockert Sehnen und Muskeln, und wenn möglich Stress vermeiden.

Weiters hat uns Mutter Natur mit vielen Heilkräutern gesegnet, die sich für eine optimale Unterstützung der Leber und Galle eignen. Die Phytotherapie nimmt eine Sonderstellung in der heutigen Medizin ein - sie basiert sowohl auf jahrhundertelange Erfahrung in der Volksmedizin als auch in modernen wissenschaftlichen Studien. 

Als rationale Phytotherapie wird sie in entsprechend modernen medizinischen Diagnosen eingesetzt, in der Erfahrungsheilkunde nutzt man sie aufgrund Erkenntnisse verschiedener Medizinsysteme (z.B. in der Traditionellen Chinesischen Medizin). Insofern ist diese Therapie sowohl wissenschaftlich-modern als auch ein Brückenschlag zu verschiedenen Medizinsystemen.

Darüber hinaus ist sie aber noch viel mehr........... in der Zubereitung eines Tees, einer Einreibung oder beim Anlegen eines Wickels werden Zuwendung, Berührung und Ordnung als therapeutische Kräfte wirksam und unterstützen den Heilungsvorgang. Phytotherapie ist nicht nur eine Angelegenheit der therapeutischen Rationalität, sondern auch des ein- und mitfühlenden Herzens.


Mittwoch, 19. März 2014

Buchempfehlung

Trageerschöpfung !

Ein sehr kritisches Buch zum Thema "Von ausgerenkten Wirbeln und anderen Märchen" ist mir vor längerer Zeit mal in die Hand gefallen; Tanja Richter schreibt schonungslos und kritisch, sie richtet sich nicht nur an Osteopathen und Physiotherapeuten, sondern auch an Pferdebesitzer - man solle sich nicht blenden lassen von sogenannten "Einrenkern", wachsam sein, welchen Therapeuten man ans Pferd lässt. Und vor allem auch: achtsam sein, sein Pferd beobachten und reinfühlen, die eigene Reitweise überdenken, gymnastizierende Arbeit mit Köpfchen ist angesagt ! Zusammengefasst richtet sie folgende Worte an die Pferdebesitzer:

"Unter den Pferdebesitzern kenne ich drei Gruppen. Die, die sagen, das und das hat mein Pferd schon immer und läuft trotzdem. Die, die die Flöhe husten hören um endlich ihren Pflegetrieb ausleben zu können. Und zuletzt, die tatsächlich Ahnungslosen. Mein Bestreben ist, mit diesen Zeilen einen Mittelweg für das Verständnis der Dysbalance zwischen Skelett und Bewegungsmuskulatur zu finden. Denn die Trageerschöpfung ist reitweisenunabhängig, multifaktorell und liegt immer in der Verantwortung des Besitzers. Sie entsteht über einen längeren Zeitraum und ist mit wachen Augen den Pferden anzusehen:      
  • Neben dem Widerrist sind Kuhlen, die Sattellage wirkt eingesunken und man sieht bzw. fühlt Hubbel entlang der evtl. hervorstehenden Wirbelsäule
  • unterhalb der Rippenbögen (die tonnig hervorstehen) ist ein harter Strang zu sehen oder zu fühlen, der für verspannte Bauchmuskeln steht; das Pferd ist oft kitzelig
  • die Vorhand ist vermehrt bemuskelt und stark verspannt
  • die Hosen, also die Sitzbeinmuskeln, treten als Relief hervor und sind bretthart
  • hinter der eingesunkenen Sattellage ist eine Aufwölbung im Lendenbereich und gleich danach eine Kuhle im Bereich des Kreuzbeins zu sehen, sowie eine Aufquellung vor der Schweifrübe
  • der Glanz in den Augen ist Resignation gewichen
Beispiel Trageerschoepfung beim Pferd
Wenn ihr euer Pferd mit dieser Symptomatik vorfindet, ist es fünf vor zwölf für euer Handeln. Hat euer Pferd nur einige dieser äußeren Erscheinungen, spricht das definitiv auch für Fehler im Management und bereits erreichten Blockaden im Bewegungsapparat.
Was hätte man denn an der Bewegung erfühlen können:
  • Das Pferd geht kurztrittig, hölzern und läuft in den Boden; atmet schwer
  • Es stolpert oft und hat vermehrt Sehnenprobleme bis hin zu chronischen Lahmheiten
  • Es wird wenig Schwung von hinten entwickeln und durchlassen
  • Es dehnt und biegt sich ungern
Was habe ich als Reiter falsch gemacht?
  • Zuviel gegessen: idealerweise sitzt weniger als ein Fünftel des Pferdegewichtes im Sattel
  • Zuwenig geritten: Unterforderung baut keine tragenden Muskeln auf. Drei bis Fünf mal pro Woche abwechslungsreiches Training entspricht der Natur des Pferdes
  • Zuviel geritten: Für stundenlanges Tragenlassen ist der Rücken nicht gebaut
  • Zuviel Angst: klemmender Sitz, ständiger Zügelzug und zuwenig frischer Galopp
  • Zu wenig Ahnung von: passenden Sätteln, Reit- und Trainingslehre, Hufbalance, guter Haltung und Fütterung
  • Zulange schön geredet und nichts dagegen unternommen
Was kann ich tun?
  • Oben dargestellte Fehler abstellen und vertrauenswürdigen Pferdemensch zu Rate ziehen
  • Mit viel Glück einen fachkundigen Behandler suchen, der die Ursache herausfindet und sie auch schonungslos mitteilt. Einer, der die Muskulatur lockert, damit die Durchblutung fördert und Blockaden löst. Der euch einen Trainingsplan ausarbeitet und euch beim Neustart und Umdenken begleitet.
    Das Pferd nicht einfach nur wegstellen sondern umbauen
  • Schnell umblättern, weiter an die eigenen Ausreden und Bequemlichkeiten glauben und sich schon mal nach einem neuen Pferd umschauen (mit Rassemerkmal Unkaputtbar)...

wie ihr seht - Frau Richter nimmt sich kein Blatt vor den Mund :) - Text kopiert von dieser Seite:
http://www.pferde-unser-leben.de/Termine/Reitkurse/kurs_Trageerschoepfung.html