Freitag, 24. März 2017

Kleines Kräuterlexikon von A-Z - Teil 1



Der Beifuß (Artemisia vulgaris) 


Pflanzenfamilie: Korbblütler = Asteraceae
volkstümliche Namen: Besenkraut, Jungfernkraut, Gänsekraut, Gemeiner Beifuß, Gewürzbeifuß, Machtwurz, Mugwurz, Sonnwendgürtel, Sonnenwendkraut, Stabkraut, Thorwurz, Weiberkraut, Werzwisch, Wilder Wermut…

Verwendete Pflanzenteile: das ganze Kraut, Wurzel
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, z.B. Sesquiterpenlactone, Flavonolglykoside, Inulin, Vitamine, ätherische Öle mit: Cineol, Kampfer, Thujon

Eva Marbach schreibt: „Der Beifuß wächst an vielen Wegrändern und Geröllplätzen und wird meistens gar nicht als wertvolle Pflanze wahrgenommen, obwohl er sich bis zu 2 m empor reckt. Wenn man diese wärmeverbreitende Heilpflanze jedoch erstmal kennengelernt hat, möchte man sie nicht mehr missen. In früheren Jahrhunderten galt der Beifuß als Mutter aller Kräuter. Er wurde gegen zahlreiche Frauenbeschwerden und Verdauungsprobleme eingesetzt und sollte außerdem auf magische Weise stärken und schützen. Beifuß in der Küche - die Blätter des Beifußes sind ein hilfreiches Gewürz bei fetten Mahlzeiten aller Art. Insbesondere bei Gänsebraten ist der Beifuß sehr beliebt und wird traditionell gerne verwendet.“
Wolf-Dieter Storl zum Beifuß: „Kulturhistorisch ist der Beifuß mit Frau Holle verknüpft. Der Beifuß wird auch noch Mugwurz genannt (= engl. Mugwort = Mückenwurz), da Beifußbüschel in Stall und Stube gehängt wurden, um Mücken, Fliegen und Ungeziefer zu vertreiben. In vielen Kulturen galt der Beifuß als Dämonenvertreiber. Mugwurz, das älteste aller Kräuter, hat die Fähigkeit, alles Übel, das über das Land dahinfährt, zu vertreiben.“
Claudia Liath: „Der Beifuß wird oft auf Weiden als Unkraut vernichtet, dabei suchen Pferde mit Magenbeschwerden ihn gezielt auf um sich Linderung zu verschaffen. Für tragende Stuten ist er aufgrund wehenanregender Wirkung NICHT geeignet.“
Katharina Waibel in `Wildes Weiberwissen`: „Bedeutung des Beifuß – weibliche Spiritualität, geerdet sich dem Himmel öffnen; Artemisia ist das Kraut der jungfräulichen Göttin Artemis selbst. Beifuß bringt Energie ins Fließen und verbindet oben und unten. Beifußräucherungen sind schmerzstillend und stark reinigend (auch bei ungebetenen Gästen), Allergien und Krankheiten.“
Gabriela Stark – `Räuchern mit Beifuß`: „Der europäische Beifuß (Artemisia vulgaris L.) enthält bis zu 70 % das ätherische Öl Thujon, den Inhaltsstoff, der als `grüne Fee` im Absinth für die Wirkung verantwortlich war. Deswegen erhielt er auch den Beinamen `wilder Wermut`. Sein aromatischer Rauch stimuliert, wärmt, entspannt, bringt wieder viel Licht in düstere Stimmungen und fördert die Intuition!“



Beifuß findet sich oft in Bitterkräutermischungen für Pferde diverser Futtermittelfirmen und auch in Magen-/Darmkräutermischungen. Im Humanbereich ist er oft in Magenbittern enthalten. In meinem Garten wächst der Beifuß (der kleine Bruder des Wermut) zuerst bescheiden und unauffällig in die Höhe, im Laufe des Sommers verbreitet er seinen aromatischen Duft und seine silbrig glitzernden Blätter, die im Wind wehen, verleihen meinem Garten eine wundersame Ausstrahlung. Er wächst bei mir in Gesellschaft von Johanniskraut, Alant und Beinwell und er lädt mich oft ein, über seine Blätter zu streichen.
Beifuß ist in meiner Räuchermischung „Johanni – ein Sommernachtstraum“  enthalten. In dieser Mischung wirkt er bewusstseinserweiternd, stimulierend und fördert die Intuition.
Ich möchte hier in meinem Blog einen kleinen Überblick über die verschiedenen Kräuter (meist schon vergessene „Unkräuter“) und ihre mythologische Bedeutung geben, ein kleiner Einblick in meinen privaten Kräutergarten mit Fotos dient zur Veranschaulichung. Quellenangaben sind sorgfältig angeführt.
Alle hier in diesem Blog und in meinem Produktkatalog angeführten Kräuter/Pflanzen/Einzelfuttermittel bezüglich Dosierung und Anwendung nur nach Absprache mit einem Tierarzt verabreichen. Ich gebe ausdrücklich keine Auskunft über Anwendung, Wirkung und Dosierung.
Es werden keine Heilversprechen gegeben! Ich bewerbe auch keine Kräutergaben. Alle Futtermittel vorab  mit dem zuständigen Tierarzt / Heilpraktiker / Energetiker besprechen und abklären lassen.