Dienstag, 12. September 2017

Der Spätsommer / Der Herbst / Fruktan / TCM-Zuordnung


Bereits im Frühjahr hatte ich einen Beitrag hier geteilt zum Thema Anweiden und TCM-Zuordnung.
Den Sommer haben wir hoffentlich alle mit unseren Vierbeinern gut über die Runden gebracht, die Stechmückenplage und Hitze dürfte nun endlich vorüber sein.


Nun kommt in schnellen Schritten der Herbst auf uns zu. Lt. TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) gibt es auch noch den Spätsommer, nur leider spüren wir in unseren Breitengraden heutzutage eher wenig von dieser „fünften Himmelsrichtung“ wie es scheint. Letzte Woche noch Temperaturen um 25 Grad und nachts noch locker über 15 Grad, so ist es heute hier bei uns unter tags 12 Grad kühl und nachts unter 10 Grad.

Es beginnt also wieder die Zeit der vorsichtigen Koppelbenutzung für die Pferde. Ein übersichtliches Diagramm (Quelle: Hufbearbeitung nach Biernat) zeigt, wie sich der Fruktangehalt im Herbst bei den unterschiedlichen Temperaturen Tag/Nacht verändert und vor allem, wie „gefährlich“ er für die Pferde werden kann.


Was sind Fruktane eigentlich?

Fruktane sind pflanzliche Reservekohlenhydrate, die vor allem in bestimmten Gräsern vermehrt vorkommen (Region: gemäßigte Zone). Als Produkte der Photosynthese werden sie aus Saccharose (also „Zweifachzucker“ = veralteter Ausdruck) gebildet und als Energiereserven für Wachstum und Stoffwechsel der Pflanze gespeichert. Die Fruktanspeicherung ist abhängig von der Photosyntheserate einerseits und von dem Verbrauch an Reservekohlenhydraten für das Pflanzenwachstum andererseits. Die Fruktanbildung im Gras wird dabei von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt (siehe auch Diagramm oben). 
Insbesondere die Pflanzenart, Tages- und Jahreszeit, die Vegetationsperiode, klimatische Bedingungen, wie Temperatur und Lichtintensität, und das Weidemanagement spielen eine große Rolle. Der Fruktangehalt der auf europäischen Pferdeweiden vertretenen Pflanzen variiert beträchtlich. Vor allem Deutsches, Welsches und Hybrid-Weidelgras enthalten viel Fruktan, während zum Beispiel Wiesenlieschgras, Rotschwingel und Wiesenfuchsschwanz fruktanarm sind.  Die tages- und jahreszeitlichen Schwankungen im Fruktangehalt sind abhängig von der Vegetationsperiode, der Temperatur und der Lichtintensität. So kommt es in Zeiten negativer Energiebilanz, so in Phasen schnellen Wachstums, während der Blütenentwicklung und zur Zeit der Samenbildung zu einer Abnahme der Fruktangehalte. Bei positiver Energiebilanz überwiegt die Fruktananreicherung. Steigende Temperaturen gehen mit niedrigeren Fruktangehalten einher, fallende führen zu einer Fruktanspeicherung. Insbesondere nächtliche Temperaturen um den Gefrierpunkt gefolgt von warmen, sonnigen Tagen erzeugen hohe Fruktangehalte im Gras. Auch eine zunehmende Lichtintensität fördert die Fruktanproduktion der Pflanze. (Quelle: Landwirtschaftskammer)

Was ist an Fruktan so gefährlich für die Pferde?

Fruktane sind unter anderem in die Diskussion gekommen, die häufig zu Beginn bzw. auch zu Ende der Weidesaison auftretende, durch Gras bedingte Hufrehe auszulösen. Aufgrund ihrer Struktur gehören die Fruktane zu den rasch fermentierbaren Kohlenhydraten, die im Dickdarm des Pferdes einem schnellen mikrobiellen Abbau unterliegen. Die bei der Fermentation entstehenden Produkte können durch die vorgeschädigte Darmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen, gefäßverengend wirksam werden und somit Rehe auslösen.
Die Fruktangehalte im Gras lassen somit im Verlauf der Weidesaison eine jahreszeitliche Variation erkennen, die mit höheren Werten im Frühjahr und Herbst und niedrigeren in den Sommermonaten einhergeht.



Wie sieht es aus Sicht der TCM im Spätsommer / Herbst

für unsere Pferde aus ?


Neben der Vorsicht bei Weidegang bei ungünstigen Witterungsbedingungen (Fruktan im Gras, Stoffwechsel-, Verdauungsprobleme) sollten wir uns einige Dinge näher anschauen:
Im Spätsommer befinden wir uns in der Wandlungsphase „Erde“. Zur Wandlungsphase Erde gehört:
„Milz-Magen-Maul-Lippen-Muskeln-Bindegewebe-Schwermut-Feuchtigkeit-gelb-Mitte…….Übergang vom Aktiven zum Beschaulichen!“
Lebensweise unserer Pferde im Spätsommer: Am Vormittag sollte das Pferd nicht durchgängig gearbeitet werden, es sollte Zeit haben, um seine Energien aufzuladen. Viele Pferdeherden dösen zu dieser Tageszeit. Besonderes Augenmerk sollte man auf Bindegewebe und Muskeln legen, Massagen mit sanfter Lockerung oder sanftes, gymnastizierendes Muskeltraining unterstützen die Erdenergie.
Ungleichgewichte in der Erdenergie können sich wie folgt zeigen:
- Blähungen, starker oder schwacher Appetit
- Starker Speichelfluss, Schleimansammlung in der Lunge
- Abmagerung, Übergewicht, Verdauungsstörungen
- Muskelprobleme, Allergien, juckende Haut
- Erschöpfung, Müdigkeit
- Diabetes, Hufrehe, EMS …..
Im Herbst befinden wir uns in der Wandlungsphase „Metall“. Zur Wandlungsphase Metall gehört:
„Metall-Lunge-Dickdarm-Nase-Haut/Haare-Trauer-scharf-Ernte-weiß-Trockenheit……Stabilität, Achtsamkeit, Gerechtigkeit ist gefragt!“
Lebensweise unserer Pferde im Herbst:Jetzt nicht verzärteln! Der Körper, der in dieser Zeit besonders anfällig für Infekte ist, sollte gestärkt werden. Nach dem Reiten vor Auskühlen schützen – jedoch nicht rund um die Uhr eindecken. Keine kalten Beinwaschungen direkt nach dem Reiten, das verbraucht Energie. Hingegen ist kräftiges Bürsten der Beine oder eine Massage sehr willkommen. Zu frühes oder zu spätes Reiten sollte man vermeiden, die Energie sollte nicht mehr verausgabt, sondern bewahrt werden.
Ungleichgewichte in der Metallenergie können sich wie folgt zeigen:
- Alle Arten von Husten
- kalte Beine, trockenes Maul, Nüsternausfluss
- steife Bewegungen, Verspannungen
- Trockenes, glanzloses Fell
- Pilzinfektionen, Verdauungsprobleme, Wetterfühligkeit….
(Quelle: Ute Ochsenbauer/Dr. med. Susanne Hauswirth)

Was hat die Natur um uns herum im

Spätsommer / Herbst zu bieten?

Im Spätsommer stehen Anis, Fenchel, Kümmel gut im Kurs – so wird z.B. Anis im Mittelmeerraum im Frühherbst geerntet. Auch Fenchel ist im Spätsommer frisch in den Regalen erhältlich. Ebenfalls passt Süßholz lt. TCM gut in den Spätsommer – gut für den Magen und unterstützend für die Lungen.
Im Herbst, bei Kälteeinbrüchen und Stürmen, können Ysop, Thymian und Salbei unterstützen. Auch an Tausendgüldenkraut denke ich hier.
Und wieder einmal stelle ich fest: die Natur hält zum richtigen Zeitpunkt bereit, was Mensch und Tier brauchen!

Nicht zu vergessen (gerade auch nach fälligen Wurmkuren in den vergangenen Wochen) 
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Kommt gut durch den Herbst mit euren Pferden! Und habt schöne Ausritte bei angenehmen Temperaturen und ohne Stechmücken. 😁
Mein Mann Kurt mit unseren Pferden Jac + Woody im Oktober 2016